Wahrzeichen der Nordseeküste
Überall auf unseren Deichen sind sie zu finden – Schafe. Aber sie sind nicht nur schnuckelige, wollige, meist weiße Wesen! Nein, vielmehr sind sie wichtige Helferlein beim Schutz der für Ostfriesland so wichtigen Deiche. Wie das funktioniert? Die Schafe halten die Grasnarben der Deiche kurz, ohne beim Abbeißen die Graswurzel zu beschädigen. Mit ihren Hufen treten sie den Boden fest und halten Wühlmäuse, Maulwürfe und andere Schädlinge in Schach. Auf diese Weise verhindern die Deichschafe ein Ausspülen des Deiches bei Sturmfluten.
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Miss Ostfriesland
Auch Kühe prägen das Landschaftsbild Ostfrieslands. Für die schwarzbunten Schönheiten wird jedes Jahr ein Schönheitswettbewerb ausgerichtet. Kuh „Princes“ aus dem Wangerland wurde bei der 37. Excellent-Schau zur Miss Ostfriesland 2017 gekürt. Ihren Alltag verbringt sie jedoch zum großen Teil grasfressend und wiederkäuend auf den grünen Weiden Ostfrieslands. Diese Ruhe wird morgens und abends unterbrochen, denn wenn das Euter drückt, gehen die Kuhdamen zum Melken in den Stall. Die frische Milch kann an sogenannten „Milchtankstellen“ abgezapft werden. Weitere leckere Milchprodukte findet ihr in den gemütlichen Melkhuske. Oder serviert euren Gästen den etwas anderen Cocktail – den Pina „Kuh“lada.
Sandbankeroberer
Der Seehund ist wohl das bekannteste Säugetier, das im Wattenmeer vor der Nordseeküste lebt. Von Mai bis September tummeln sich die Seehunde auf den Sandbänken im Wattenmeer, um ihre Jungen zu gebären und zu säugen. Im Wasser sind die größten, noch frei lebenden Raubtiere Deutschlands gewandt und schnell beweglich. An Land wirken die bis zu 1,80 m langen und mehr als 100 kg schweren Tiere dagegen eher plump und unbeholfen. Doch besonders die Jungtiere – die sogenannten Heuler – verzücken Groß und Klein. Aber Achtung: Heuler bitte nicht anfassen! Lasst den Seehund am Fundort und haltet mindestens 500 Meter Abstand, damit die Mutter ihr Jungtier wiederfinden kann. Bitte meldet den Fundort an eine der folgenden Personen oder Einrichtungen, die vor Ort am schnellsten erreichbar ist: Nationalpark-Häuser, Jagdaufseher, Wasserschutzpolizei, Gemeinde- oder Kurverwaltungen oder direkt an die Seehundstation Nationalpark-Haus Norddeich. Wenn ihr die Tiere mit den großen Kulleraugen aus der Nähe beobachten möchtet, unternehmt doch eine Schifffahrt oder eine Wattwanderung zu den Seehundbänken. Außerdem könnt die Seehundstation mit einer Patenschaft bei der Aufzucht der Heuler unterstützen.
Spaghettihaufen
Habt ihr euch auch schon mal gefragt, wer hinter den Häufchen im Watt steckt? Die Lösung: der Wattwurm! Unter jedem Spaghettihaufen befindet sich in 20 cm Tiefe das Schwanzende eines Wattwurms, der dort im waagerechten Teil seiner U-förmigen Röhre liegt. Der Wurm wird auch Sand- oder Pierwurm genannt und gehört zu den Ringelwürmern. Er ist braun bis schwarz gefärbt, fingerdick, etwa 25 cm lang und ist durch seinen ausstülpbaren Rüssel, die roten Kiemenbüschel und sein dünneres Schwanzende gekennzeichnet. Er frisst Sand und verdaut 1 bis 10 % organische Reste aus dem Wattboden. Etwa alle 45 Minuten kriecht er rückwärts durch das Röhrenende zur Bodenoberfläche und gibt blitzschnell 3 bis 5 cm Kotschnur ab. Angriffe auf das Schwanzende wehrt er ab, indem er das letzte Ende abreißen lässt und in der Tiefe seiner Röhre verschwindet. Auf diese Weise gräbt der Wattwurm ständig 20 cm um und verbessert damit für viele andere Arten die Lebensbedingungen. Besucht dieses spannende Lebewesen auf einer Wattwanderung und erfahrt noch mehr über den Lebensraum „Watt“!
Gefiederte Räuber
Sie stibitzen auch gerne mal laut kreischend ein Fischbrötchen aus der Hand – die Möwen. Am Nordseestrand sind ganzjährig Heringsmöwen, Silbermöwen und die etwas kleineren Lachmöwen mit ihrer charakteristisch dunklen „Kapuze“ zu beobachten. Die Flügelspannweite der großen Heringsmöwe erreicht eine imposante Größe von über 1,50 m. Wenn sie sich nicht gerade auf unsere Essensreste stürzen, ernähren sie sich von Insekten, Regenwürmern, Krebsen, Muscheln sowie Schnecken bis hin zu Fischen und Jungvögeln anderer Arten. Trotz ihres gelegentlich negativen Images als Fressfeind zieren Sie viele Ansichtskarten und andere Souvenirs. Neben Möwen sind noch viele weitere Vogelarten auf den Salzwiesen und im Watt zu beobachten.