Sarrasani war eine deutsche Zirkusgruppe, die vor dem Zweiten Weltkrieg weltberühmt wurde. Sie waren weit bekannt für die Indianer des Stammes Lakota, die sie einstellten. Einer dieser Indianer war William Big Charger und das ist seine Geschichte:
Im Jahr 1932 gastierte der Zirkus für eine längere Zeit in Emden, Ostfriesland. Unglücklicherweise war die Zeit vom Tag der Anreise in Emden von Pech verfolgt. Unter den Indianern häuften sich Unglücksfälle, wie kleinere Verletzungen und verschiedene Krankheiten. Auch William Big Charger erkrankte. Er bekam eine Lungenentzündung und litt unter starkem Fieber. Am 25. Mai 1932 wurde er schließlich in das Krankenhaus eingewiesen.
Während dessen gastierte der Zirkus bereits in Groningen, der nächste Stop ihrer Tournee. Hier erreichte den Zirkusdirektor Hans Stosch-Sarransani die unerwartete Nachricht vom Tod von William Big Charger. Sofort chartete er zwei Busse und fuhr mit 100 seiner Mitarbeiter, inklusive Chargers Witwe Lena, 20 weiteren Indianern und dem argentinischen Jazz-Zirkus-Orchester, nach Emden, um die Beerdigung von William Big Charger zu organisieren.
Dann begann eine der seltsamsten Episoden in der Geschichte der Stadt. Die Trauerpredigt wurde vom katholischen Priester aus Emden gehalten. Anschließend sprach der Indianerhäuptling einige Worte am offenen Grab, ehe dieser verschlossen und unter großer Anteilnahme der Emder Bevölkerung, des Orchesters, der Indianer und der Zirkusangehörigen auf den Friedhof geleitet wurde. William Big Charger hat seine letzte Ruhe auf dem Friedhof der Großen Kirche in Emden gefunden. Nach einigen Worten des Priester und Repräsentaten des Zirkus, dankte ein Reporter der Emder Bevölkerung für die große Anteilnahme. Der Stammesälteste sprach zum Abschluss ein Gebet in der Muttersprache Charges. Charger ist immer noch in Emden begraben. Zirkusgruppen, die in Ostfriesland gastieren, machen häufig einen Stop in Emden, um sein Grab zu pflegen und ihn zu ehren. Aber verschiedene Legenden besagen, dass William Big Charger nicht seine letzte Ruhe gefunden hat. Viele beobachteten einen Indianer im traditionellem Kostüm, der durch den furchterregenden Seenebel von Emden auf seinem weißen Pferd reitet.
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