Viele fleißige Helfer sind notwendig um einen Tierpark, wie den Haustierpark, zu betreiben. Darunter auch jedes Jahr zwei FÖJler, die freiwillig für ein Jahr mit anpacken und die Chance haben einen Tierpark und die Arbeit dahinter kennenzulernen. Wir haben die FÖJler begleitet und schauen gemeinsam hinter die Kulissen eines Tierparks und erfahren was das Besondere an diesem Jahr ist.
Der Haustierpark Werdum beherbergt auf ca. 2 h vom Aussterben bedrohten Haustierrassen. Ca. 70 Großtiere wie Esel, Schafe, Ziegen und Schweine sowie 160 Geflügel von der Emder Gans bis zu Lachtauben müssen täglich versorgt werden. Eine spezielle Streichelwiese lässt den Slogan „Tiere – ganz nah“ Wirklichkeit werden. Der Haustierpark Werdum hat jedes Jahr sehr viele Bewerbungen von jungen Menschen, die die Arbeit als Tierpfleger/-in kennenlernen und Umwelt- und Naturschutzarbeit aktiv mitgestalten wollen. Und genau das, hat das FÖJ zum Ziel – Umweltbewusstsein entwickeln sowie nachhaltiges Handeln für Umwelt und Natur zu fördern.
Der Tag startet am Morgen mit der „Fütterrunde“. Hierfür gibt es einen speziellen Wagen, auf dem für jedes Tier bzw. Tierrasse spezielles Futter in einzelnen Eimern vorbereitet wird. So erhält jedes Tier genau das Futter, was für ihn geeignet ist. „Dies kann schon mal gute ein bis zwei Stunden dauern, aber so hat man direkt den ersten Überblick über alle Tiere.“ berichtet Nele Sindern (FÖJlerin 2019-2020). Im Anschluss werden die Anlagen der Ziegen, Schafe und Esel sauber gemacht. Das ist nicht immer eine angenehme Arbeit aber mit der richtigen Schutzausrüstung kein Problem. Dann ist alles bereit und die ersten Besucher kommen.
Abseits von der Routine gibt es natürlich immer wieder neue Aufgaben. Tiere werden krank, der Tierarzt kommt. Zumeist braucht er Hilfe und dann ist es schon ganz schön spannend ihm z.B. bei schwierigeren Geburten oder kleineren Operationen zur Hand zu gehen. Auch die vielen Besucher haben so ihre Probleme und bitten um Informationen bzw. weisen auf bestimmte Mängel hin, die abgestellt werden müssen. Zudem haben die FÖJler haben 20% ihrer Arbeitszeit zur freien Verfügung. Dann kann man z.B. mit den zutraulichen Tieren im Park spazieren gehen oder auch einfach nur mit ihnen kuscheln.
Für die Besucher sind die Tiere natürlich die Hauptattraktion. Erweitert wird das Angebot im Park durch zahlreiche Veranstaltungen. Der Heimat- und Verkehrsverein Werdum, zudem der Haustierpark gehört, bietet von der Eselfütterung bis hin zu Streichelstunden und Musikabenden in der Saison mehrmals wöchentlich ein Programm an. „Wir hoffen ja alle, dass im nächsten Jahr auch die Mitmachangebote im Haustierpark wieder machbar werden.“ so Johann Pieper angesichts der aktuellen Corona-Pandemie. Denn auch diese Angebote gestalten die FÖJler aktiv mit. Auf der abendlichen Fütterrunde werden die FÖJler regelmäßig von bis zu 10 Kindern begleitet. Die Streichelstunden werden oft eigenverantwortlich von den FÖJlern organisiert. Aber auch die Parkpflege und die Instandsetzungsarbeiten gehören mit zu den Tätigkeiten der FÖJler.
Auch für ein eigenes Projekt wird freie Arbeitszeit geschaffen. So sind bereits neue Rallye-Bögen entstanden, eine Fühlbox wurde ins Leben gerufen und von der Planung, Erstellung bis zur Installation betreut. Im vergangenen Jahr ist eine Infotafel für die Pflege von Igeln mit einer integrierten Futterstelle und einer kleinen Schlafhütte installiert worden. Hier können sich die FÖJler mit ihren eigenen Ideen einbringen und schaffen tolle Exponate die noch lange von den Besuchern genutzt werden können.
Das Fazit der FÖJler fällt durchweg positiv aus. „Es steht immer was Neues an und kein Tag ist wie der andere. Das war für mich persönlich das beste an der Arbeit, dass es keine Routine gab und es nie langweilig wurde.“ (Nele Sindern, FÖJlerin 2019-2020) Spaß haben, etwas für die berufliche Zukunft lernen sowie im Team zu Arbeiten und die persönliche Weiterentwicklung stehen für die 12monatige Tätigkeit.