Mit dem Forst Upjever befindet sich eine der wenigen ausgedehnten Waldflächen auf der ostfriesischen Halbinsel zwischen Schortens und Jever. Um 1535 im Auftrag von Fräulein Maria von Jever zur Gewinnung von Bauholz gegründet, zählt der Forst heute zu den ältesten Kulturwäldern, die gezielt aufgeforstet wurden. Somit hat der Wald neben seinen ausgedehnten Wanderwegen auch historisch einiges zu bieten.
Das Engelsmeer im Upjever Forst
Das Engelsmeer ist eigentlich nur eine Flurbezeichnung im Upjeverschen Forst. Indessen besagt aber die Legende, dass im frühen Mittelalter die ersten Christen im Engelsmeer getauft worden sind, um anschließend als Engel aus dem „Meer“ (örtliche Begriff für See) zu steigen. Möglicherweise rührt daher auch der Name Engelsmeer. Auf den Karten aus den Jahren 1779 und 1844 war das Engelsmeer noch verzeichnet. Ab 1806 wurde die vermoorte Fläche aber entwässert, trockengelegt und zu Zeiten Napoleon von den Holländern mit Nadelgehölzen bepflanzt. Erst im Herbst 2008 wurde damit begonnen, das alte Engelsmeer wieder in seine ursprüngliche Form als Moorfläche mit freien Wasserflächen zurückzuversetzen.
Die Upjeversche Doppelallee
Über Jahrhunderte waren das Schloss Jever und sein herrschaftliches Vorwerk, der Forst Upjever, über zwei Alleen miteinander verbunden – die „Siebetshauser Allee“, heute die nördlich des Waldes gelegene „Waldstraße“, und die Jeversche Allee, die älteste Allee des Jeverlandes. Beide Alleen liefen auf einer Länge von 150m parallel auf die damalige Försterei zu. Daher auch der Name „Upjeversche Doppelallee“. Doch zumindest ein Teil der „Jeverschen Allee“ konnte über viele Jahre nicht mehr betreten werden. 1951 wurde eine große Fläche des Waldes zur militärischen Nutzung durch den britischen Flugplatz umgewandelt, darunter auch ein Abschnitt des historischen Weges. Es sollte 67 Jahre dauern bis dieses Teilstück wieder von der Öffentlichkeit betreten werden konnte. 2018 öffnete das Objektschutzregiment Upjever in Zusammenarbeit mit dem Verein „Upjever-lieb-ich“ zum ersten Mal die gut 1200 m lange Stecke. Einmal im Jahr zum Geburtstag von Fräulein Maria von Jever soll dies wiederholt werden.
Die Rettung der Douglasien Allee
1891 angelegt, erstreckte sich die Douglasien Allee über eine Länge von 2,4 km. Heutzutage ist nur noch ein Teil der Bäume erhalten. Dies ist vor allem einigen Waldarbeitern zu verdanken. In den Jahren von 1960 bis 1970 wurde die Douglasien-Allee für forstwirtschaftliche Zwecke genutzt. Viele der Douglasien wurden gefällt, bis sich die Forstarbeiter schließlich weigerten weitere der Bäume zu fällen. Durch ihren „Ungehorsam“ konnten die Waldarbeiter gut ein Fünftel der Bäume retten.
Weitere Infos zum Forst Upjever gibt es auch hier.