Der Wasserturm ist ein wichtiges Wahrzeichen der Insel Borkum und wurde im Jahre 1900 errichtet, um dem durch Bevölkerungs- und Tourismuswachstum steigenden Bedarf an sauberem Wasser gerecht zu werden. Heute möchte ich euch die Geschichte und die Zukunftsplanungen rund um den Wasserturm näherbringen.
Vor 1900 wurde das Trink- und Nutzwasser von den Insulanern noch aus einzelnen Brunnen oder aus mit Regenwasser gefüllten Zisternen gewonnen. Da dies schnell nicht mehr ausreichte, entschieden die Verantwortlichen der Insel, eine zentrale und professionelle Wasserversorgung zu organisieren. Mit der Einrichtung des Wasserwerks gingen nicht nur die Bohrung neuer Brunnen sowie die Verlegung eines Leitungsnetzes einher, sondern auch die Errichtung eines mächtigen Wasserturms. In der Turmspitze wurde das hochgepumpte Wasser vom Wasserwerk gespeichert. Durch die Höhe des Turms, welcher alle Häuser überragte, konnte im gesamten Leitungsnetz ein konstanter Wasserdruck erzeugt werden. Da die Gästezahlen im Laufe der Zeit immer weiter zunahmen, entstanden viele Neubauten, Kliniken und deutlich höhere Hotels. Der Druck des Wasserturms genügte nicht mehr, um die höheren Etagen der Häuser mit Wasser zu versorgen. Seit den 1970er-Jahren konnte dieser somit nur noch beschränkt unterhalten werden, da die Stadtwerke auf moderne Pumptechnik umstellten.
Im Jahr 1981 wurde der Turmkopf demontiert, wodurch der Turm seine Höhe von 29 Metern verlor. Seit 1983 ist der Wasserturm von der Bezirksregierung unter Denkmalschutz gestellt. Da der Turm in den darauffolgenden Jahren zu verfallen drohte, gründeten einige engagierte Insulaner 2007 den Verein Watertoorn Borkum e. V., der sich seitdem erfolgreich für die Rettung des Turms einsetzte. Es fanden bereits umfangreiche Sanierungen und Herrichtungen, sowie der Neubau des alten Turmkopfes statt. In Zukunft soll hier ein Wassermuseum entstehen, welches den Gästen die facettenreiche Geschichte der Wasserversorgung auf der Nordseeinsel veranschaulichen wird. Dabei werden verschiedene Themen, wie z. B. die örtliche Geschichte der Wassergewinnung und -speicherung, Informationen zu dem Wasserwerk und Wasserturm sowie die Wasserbewirtschaftung der Insel heute aufgegriffen.
Es sind zudem noch weitere Themenfelder in Planung. Dazu gehört das Grundwissen zum Wasser und das Wasser als weltweite Ressource und Lebensraum. Inhaltlich geht es dabei unter anderem um den Wasserkreislauf, Gewässerschutz, globale Ungleichheiten, Wasserverschmutzung und dem verantwortungsvollen Umgang mit der Ressource Wasser. Das Museum spricht Menschen jeder Altersgruppe an und bietet für die jüngeren Besucher eine museumspädagogische Aufbereitung der Schautafeln, Exponate und Experimentierobjekte.