Ostfriesisches Plattdeutsch – Oostfreesk Plattdüütsk

Typisch ostfriesisch sind nicht nur das Wetter und der besondere Menschenschlag, sondern vor allem auch die Sprache. Teetied hat sich auf die Spuren der Regionalsprache Ostfrieslands gemacht, denn das ostfriesische Plattdeutsch ist ‚heel wat besünners‘!

Die Regionalsprache „Plattdüütsk“

Was umgangssprachlich gerne als (ostfriesisches) Plattdeutsch bezeichnet wird, ist offiziell die niederdeutsche Sprache in Deutschland. Niederdeutsch gehört zu den geschützten und anerkannten Regional- und Minderheitensprachen Europas. Und darauf sind die Ostfriesen auch besonders stolz. Im Vergleich zu anderen Regionen hat das Plattdeutsch in Ostfriesland noch einen relativ hohen Stellenwert. Es gibt verschiedene Formen des Plattdeutsch und schon alleine in Ostfriesland hat jede Ecke ihr eigenes ‚Platt‘ mit jeweils eigenen Wörtern.

Im Plattdeutschen gibt es viele Ausdrücke zum Schimpfen oder Beleidigen, die aber tatsächlich eher witzig und liebevoll klingen.

Die Geschichte des Ostfriesischen Platts geht ca. bis ins Jahr 800 zurück – also gibt es ‚Platt‘ schon seit Ewigkeiten. Aber Sprachen entwickeln sich mit der Zeit und gehen fließend ineinander über. Auch das ostfriesische Plattdeutsch hat sich in der Vergangenheit mehrfach gewandelt bis es zu dem Plattdeutsch geworden ist, das wir heute kennen. Besonders zur Zeiten der Hanse war Plattdeutsch sehr verbreitet, sowohl umgangssprachlich als auch in der geschriebenen Sprache.

Plattdeutsch ist ein wichtiger Teil der Ostfriesischen Kultur.

Von Vorteil für die Ostfriesen ist, dass ihre plattdeutsche Sprache sehr viele Ähnlichkeiten zum Niederländischen und Englischen aufweist. Bei einer Fahrt in die Niederlande kommt es also durchaus vor, dass ein Ostfriese sich mit den Nachbarn verständigen kann.

Die Ostfriesen lieben ihre Regionalsprache und erzählen sich gerne ‚Dööntjes up platt‘.

Wird Plattdeutsch denn überhaupt noch gesprochen?

Auch heute wird in Ostfriesland noch Plattdeutsch gesprochen. Die Ostfriesen sind sehr bemüht, ihre Sprache zu erhalten und zu fördern. Tatsächlich ist beim Sprachgebrauch schon ein deutliches Altersgefälle zu erkennen. So ist Plattdeutsch unter älteren Generationen wesentlich verbreiteter als bei jüngeren. Vor allem auf dem Dorf ist Plattdeutsch aber häufig noch der alltägliche Umgangston. Aber seit einigen Jahren entdecken auch immer mehr Jüngere diese Sprache für sich. Und egal, ob Jung oder Alt, es ist einfach cool, wenn man plattdeutsch sprechen kann.

Geschrieben wird Plattdeutsch eher wenig, da in der Vergangenheit die Grammatik nicht ausreichend überliefert wurde. Um die Regionalsprache zu erhalten und zu fördern, ist aber auch Schriftverkehr wichtig. Vor diesem Hintergrund hat die Ostfriesische Landschaft ein Grundwörterbuch veröffentlicht. Dort sind nicht nur direkte Übersetzungen zu finden, sondern auch plattdeutsche Sprichwörter und Redensarten – hier ein bisschen zu Schmökern lohnt sich auf jeden Fall: www.platt-wb.de.

Im ostfriesen.tv bringen euch Jutta Martens und Tim Leuchters Plattdeutsch bei.

Erhalt der plattdeutschen Sprache

Es gibt viele Projekte und Bestrebungen zum Erhalt der plattdeutschen Sprache. Vom üblichen plattdeutschen Umgangston in Rathäusern und Unternehmen bis hin zur Förderung von zweisprachigen Kindergärten in Ostfriesland. Auch manche Grundschulen in Ostfriesland unterrichten ausgewählte Fächer auf Plattdeutsch. Insbesondere das Plattdüütsk-Büro der Ostfriesischen Landschaft hat es sich zur Aufgabe gemacht, über die Sprache zu berichten und ihren Erhalt zu fördern. Das Team des Plattdüütsk-Büros hat sich unter anderem dafür eingesetzt, dass alle Landkreise, Städte und Gemeinden in Ostfriesland einen Plattdeutschbeauftragten haben, der sich für die Förderung der Regionalsprache einsetzt.

Zudem steht der September eines jeden Jahres ganz im Zeichen der plattdeutschen Sprache. Unter dem Motto „Septembermaant is Plattdüütskmaant“ werden viele plattdeutsche Veranstaltungen und Informationsmöglichkeiten angeboten. Beteiligt sind auch viele Geschäfte und Betriebe, in denen dann vorwiegend Plattdeutsch gesprochen wird.

Für Touristen sofort sichtbar wird der Erhalt des Plattdeutschen an den Ortsschildern – einige ostfriesische Orte haben mittlerweile eine zweisprachige Beschriftung. Hier ein paar Beispiele:

  • Aurich – Auerk
  • Friedeburg – Freborg
  • Marienhafe –Mainhaaf
  • Norderney – Nörderneei

Wer gerne Plattdeutsch lernen möchte, kann sich zum Beispiel die ostfriesen.tv Videoreihe „Plattstarter“ von Jutta Martens und Tim Leuchters anschauen. Die Beiden geben in ihren Videos unter anderem Redewendungen und Schimpfwörter zum Besten. Das ist nicht nur lehrreich, sondern auch sehr unterhaltsam.
Hier geht es zur ostfriesen.tv Videoreihe: https://www.ostfriesland.travel/urlaubsthemen/typisch-ostfriesland/plattdeutsche-sprache

Auch das Plattdüütsk-Büro der Ostfriesischen Landschaft hat sich ein interaktives Angebot zum Plattdeutsch lernen überlegt. Mit dem Computerspiel „Spööl di platt!“ wird das Lernen der Sprache kinderleicht.
Zum Plattdeutsch-Spiel: https://www.ostfriesischelandschaft.de/8.html

 „Nu man to – eenfach maal proberen!“
(Na los – einfach mal probieren!)

Viele Menschen können Plattdeutsch verstehen, aber trauen sich nicht, es zu sprechen. Ostfriesen sind sehr stolz auf ihre einzigartige Sprache. Man darf einfach keine Angst haben, bei anfänglichen Versuchen schief angeguckt zu werden. Denn die Ostfriesen freuen sich, wenn Menschen sich für den Erhalt ihrer Sprache einsetzen!

 Plattdeutsch für Anfänger

Ostfriesland – Oostfreesland

Guten Tag, Hallo – Moin

Auf Wiedersehen! – Holl di munter!

Wie geht’s dir? – Wo geiht di dat?

Alles in Ordnung – All up Stee

Wie spät ist es? – Wo laat is dat?

Erstmal eine Tasse Tee – Eerstmal en Koppke Tee

Teezeit – Teetied

Etwas ganz Besonderes – Heel wat Besünners

Die Ostfriesen wünschen sich, dass auch in den nächsten Generationen noch Plattdeutsch gesprochen wird.

 

 

  1. Klaus-Roger Benuar says:

    Also wir sind ja fast jedes Jahr in Norddeich , und verstehen das meiste was auf
    “ Plattdeutsch “ gesprochen wird , wenn nicht so schnell gesprochen wird . Aber mit dem Aussprechen hapert es doch ganz schön viel . Aber wir “ Hessen “ sind ja aufgeschlossen anderen Mundarten gegenüber . Wir wollen uns bessern und “ Plattdeutsch “ üben . Leider werden wir erst voraussichtlich im November kommen können , aber das macht nichts .

    Hessisch für Norddeutsche
    Also we sin jo fascht jeddes Johr in Norddeich , un versthe des maiste was uff Platt gebabbelt werd , nu mit dem redde klappt des noch net so . Abber we Hesse sin jo uffgeschlosse de annere Mundarte gegeibber . We wolle us bessern un des Plattdeutsch übe . leidder kenne me erst im Novebe komme , abber des macht nix .

    Anmerkung .:
    Das heutige Land Hessen wurde am 19. September 1945 . Es wurde aus verschieden Regionen zusammen gewürfelt . Deswegen gibt es “ die hessische Mundart “ nicht als solches . Die Mundarten lehnen sich an den Regionen an die es vor der Zusammenlegung “ Hessen “ gab

    Liebe >Grüße , bleibt gesund , bis bald ( wir freuen uns schon auf dem Urlaub bei euch ) Familie Benuar

  2. Günter Arlt says:

    Moin Mitnanner-
    ik schriev so as mi dat ut Muul kumt, ik hoal nix van Grammatik. Wiel dat jo man so is, dat mi tou vööl dütsche Wööer sük in us Plattdüütsch inmogelt hett. Dorööver woord nie nich proot’t . Wenn’t nu kien Woort up platt in min Kring giff, hoal ik mi dat woanners bi. Over’s ik dreih de heel Waark ’nbietche anners.
    ‚N moi Tied
    wünskt jau
    een Papenbörger van negenteinhunnertsesstig

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