Mit Picknick im Gepäck treffen wir auf unsere Gästeführer von den Klosterwaldfreunden e.V., Almuth und Ulrike, auf dem Parkplatz Kirchdorferstraße/ Münkeweg. Die beiden haben besondere Kenntnisse über Flora und Fauna sowie den niedersächsischen Landesforsten. Wir haben heute besonders Glück, denn unsere Tour wird von einem strahlend blauen Himmel und wärmenden Sonnenstahlen begleitet.
Es beginnt kulturhistorisch am Reiherschlott: Dieser ist als eine natürliche Ablaufrinne aus der letzten Eiszeit zurückgeblieben und dienten sehr viel später den Herren als Jagdrevier. Außerdem sollen sich hier Reiher in einer Kolonie niedergelassen haben, die Federn wurden von den Damen damals als Hutschmuck sehr geschätzt.
Almuth und Ulrike berichten uns Interessantes zu den Bodenstrukturen und alten Wegen, die schon vor dem Kloster „Schola Dei“ angelegt waren und noch heute von einer sehr belebten Gegend auf dem Geestrücken zeugt. Wir laufen vorbei an den Wölbäckern, an denen nachweislich festgestellt wurde, dass Mönche sie im Mittelalter bewirtschaftet haben.
Die beiden Gästeführer haben immer wieder spannende Themen im Gepäck, so dass uns kaum Zeit bleibt Fragen zu stellen. Im Totholz, was gar nicht „tot“ ist, zeigt uns Ulrike die Baumhöhlen der Spechte und Meisen sowie alles Mögliche an Leben unter der Rinde. Währenddessen hören wir unzählige Vogelrufe, bspw. den Buntspecht, den Buchfink und den Keiber können wir erkennen.
Auch das Alter der Bäume ist ein spannendes Thema während unserer Tour. Wir staunen nicht schlecht, als wir erfahren wie alt die Bäume sind. Jeder von uns sucht sich einen Baum der seinem Alter entspricht, aber keiner liegt richtig. Die beiden Gästeführer informieren uns wie die Forstwirtschaft im Ihlower Forst betrieben wird. Durch das kompetente Wissen werden all unsere Fragen beantwortet.
Nach dem vielem Hintergrundwissen sind wir erst mal alle platt und vor allem hungrig. Zeit für das Picknick. An der Freilichtbühne suchen wir uns ein nettes Plätzchen und stärken uns mit den vielen kleinen Köstlichkeiten, die meine Freunde so liebevoll zubereitet haben. Ulrike, die Gästeführerin, war so aufmerksam und hat Sitzkissen für die Holzbänke mitgebracht. So lässt es sich aushalten. Nach der kleinen Verschnaufpause setzen wir die Tour fort.
Wir kommen am Dachsberg vorbei, ein Ort mit vorklösterlicher Geschichte. Ein vier Meter, von Hand aufgeworfener Hügel ist zu sehen, den sich der Dachs als Wohnort erkoren hat. Almuth erklärt uns dieses besondere Areal anhand einer Karte, dadurch können wir sogar die Höhenunterschiede erkennen. Wir gehen weiter zur Lindenallee, hier erstrecken sich alte Bäume mit riesigen Baumhöhlen. Diese Gegebenheit ist perfekt für den Waldkauz, da ihm nahezu ideale Niest und Brutplätze geboten werden. Auf der alten Klosterbegrenzung vorbei an den Fischteichen gehen wir in Richtung Endpunkt. Die Gästeführer nutzen die letzte Gelegenheit und weisen uns auf die Torfmoose und die deutlichen Merkmale auf diese sehr feuchte Gegend, nördlich der Imagination, hin. Ein letztes Augenmerk gilt noch dem Kunstwerk von Monika Kühling, das den Weg zur ehemaligen Klosterstätte ziert.
Zurück am Parkplatz verabschieden sich unsere Gästeführer von uns. Wir haben einen lehrreichen und herzlichen Tag mit Ulrike und Almuth verbracht. Wir sind uns alle einig, dass wir hier nicht zum letztemal gewesen sind. Von nun an sehen wir den Ihlower Forst mit ganz anderen Augen und vor allem mehr Hintergrundwissen.
Wenn ihr ebenfalls Lust auf eine Waldexkursion im Ihlower Forst habt, dann schaut doch mal auf der Homepage der Ihlow Tourismus vorbei!
Es gibt spezielle Naturerlebnisprogramme der Klosterwaldfreunde e.V. für Kindergruppen, einzelne Schulklassen sowie im Rahmen von Ferienwohnungen und Kindergeburtstagen.